Huren In Der Corona Krise Reportagen, Analysen, Fotos, Videos und Podcasts berichten wir weltweit über soziale Ungerechtigkeiten, gesellschaftliche Entwicklungen und vielversprechende Ansätze für die Lösung globaler Probleme. Als sie ging, nahm sie den Bus. Sie hatte Thai-Baht in der Tasche, 40 Euro, alles Ersparte, das war ihr Startkapital. Da war sie noch nie gewesen. Sie zahlte das Taxi bis zu ihrer neuen Arbeitsstelle, zahlte die Unterkunft, zahlte für neue Klamotten. Ihr Chef sagte: Du bist jetzt ein Bargirl. Am dritten Tag stand sie hinter dem Tresen der Bierbar in der Soi Cowboy und dachte: Die Stadt frisst mehr Geld, als ich verdiene. Ich will nach Hause. Noi erinnert sich, zehn Jahre später, noch gut daran. Dass dann ein älterer ausländischer Mann in die Bar kam. Der trank, der viel Trinkgeld zahlte. Der fragte, ob sie mitkomme, ins Hotel. Sie ging mit. Weil Freundinnen gesagt hatten, eine Nacht mit einem Farang, einem Touristen, kann deine Kosten für eine ganze Woche tilgen. Sie zitterte, dachte an ihre zwei Kinder, die sie liebte und doch alleingelassen hatte. Der ausländische Mann auf dem Hotelbett nahm sie in den Arm und schlief ein. Am nächsten Morgen gab er ihr Thai-Baht. So viel Geld hatte sie noch nie besessen. Zum ersten Mal fühlte sie, dass sie es schaffen könnte. Im Baccara laufen: R. Touristen in kurzärmeligen Karohemden auf Hockern aus rotem Kunstlederbezug. Die Happy Hour geht bis acht. Es ist ungefähr sieben, an einem Mittwochabend, auch früher war zu dieser Zeit hier nicht gerade die Hölle los. Die Briten, die Deutschen, die Russen, die sind immer erst so gegen neun auf die Soi Cowboy gezogen. Noi hat fast jeden Abend in den vergangenen zehn Jahren hier an der Bar gearbeitet — nur nicht während der Pandemie. Noi, 38 Jahre, ist jenes Bargirl, das vor zehn Jahren mit Baht zum ersten Mal nach Bangkok kam und dann fast jeden Huren In Der Corona Krise hier gearbeitet hat. Bis auf die vergangenen zwei Jahre. Dies ist die Geschichte einer Frau, die vom Land in die Hauptstadt ging, um von dort ihre Eltern und Kinder mitzufinanzieren. Wie eine lebende Lebensversicherung ihrer ärmlichen Familie. Doch seit der Pandemie geht das Businessmodell nicht mehr auf. Die Einnahmen dürften in der Krise beinahe auf null gefallen sein, auch wenn offizielle Zahlen dazu fehlen: Prostitution ist in Thailand auf dem Papier weiterhin verboten. Im Frühjahr gingen auch in der Soi Cowboy die Lichter aus. Tanzen nicht mehr erlaubtdie Langstreckenflieger leer. Als auch die Cornerbar im April schloss, sah Noi sich gezwungen, zurück zu ihrer Familie aufs Land zu gehen. Sie hat nie eine Ausbildung gemacht, versuchte, über Facebook Bastelarbeiten und Kaffee zu verkaufen. Erst seit ein paar Wochen, seitdem ihre Bar wieder aufmachte, ist sie wieder hier, in der Soi Cowboy. Am Tresen vor Noi lässt sich ein Schwede nieder. Er hat einen Cognac auf Eis im Glas und schon einen sitzen. Er glaubt, das Schlimmste sei überstanden. Noi steckt dem Schweden die Zwischenrechnungen in eine kleine Plastikbox vor ihm, jedes Mal, wenn der einen neuen Schnaps auf Eis bestellt, indem er das leere Glas hebt und damit kurz in Nois Richtung winkt. Der Schwede wünscht viel Glück bei der Recherche und legt einen Arm um die junge Thailänderin neben sich.
Prostitution in der Pandemie: Ein blinder Fleck
Thailand - Prostituierte in der Corona-Krise: Das Bargirl in der Soi Cowboy - DER SPIEGEL Corona hin oder her. Vor dem Lockdown war die Mittdreißigerin regelmäßig als Prostituierte im Bordell von Aurel Marx tätig, jetzt besucht sie. Die Huren wollen zurück zur Arbeit. Unter den Prostituierten in der Lessingstraße herrscht in der Corona-Krise Frust. Prostitution in Coronazeiten - „Die Freier wollen trotzdem Sex“Sie hat zwei Katzen und einen Hund. Soi Cowboy im Februar »Wenn ich daran denke, dass die Zeit vor Corona nie mehr wiederkommt, dann kann ich nicht mehr«, sagt Noi. Er habe schon viele Girlfriends gehabt in der Soi Cowboy. Nochmal versuchen. Die Leute, die das vielleicht nur nebenbei machen, die noch Pläne haben, die studieren oder so, für die kann eine Welt zusammenbrechen.
Gutes Geschäft dank Corona
Vor dem Lockdown war die Mittdreißigerin regelmäßig als Prostituierte im Bordell von Aurel Marx tätig, jetzt besucht sie. Die Frauen tränkten die Armenregion Thailands mit dem Geld aus den Bangkoker Nächten. Im Kampf gegen das Coronavirus hat es auch das älteste Gewerbe der Welt getroffen: Bordelle mussten schließen, ein ganzer Berufsstand wurde. Die Huren wollen zurück zur Arbeit. Unter den Prostituierten in der Lessingstraße herrscht in der Corona-Krise Frust. Corona hin oder her. Sie arbeiteten als Bargirls, Masseurinnen, Prostituierte.Die Befürworter hätten die Corona-Krise lediglich für ihre eigenen Forderungen genutzt. Yvonne Tertilte-Rübo - Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Kleve Vorreiter war Schweden, wo der Kauf sexueller Dienstleistungen seit verboten ist. Befindet sich ein Hotel in einer Toleranzzone, dann kann das Ordnungsamt hier wenig machen. Ob die Rechnung aufgegangen ist, oder nur dafür gesorgt hat, dass die käufliche Liebe nun im Verborgenen stattfindet, darüber gibt es gegensätzliche Studien. Da findet es statt. Passwort vergessen? Zum Kontaktformular. Noi, 38 Jahre, ist jenes Bargirl, das vor zehn Jahren mit Baht zum ersten Mal nach Bangkok kam und dann fast jeden Abend hier gearbeitet hat. Weil es da sozusagen um weibliche Sexualität geht und darüber verhandelt wird, was Frauen dürfen und was sie nicht dürfen. Sie muss weiter Miete zahlen für ihr kleines Apartment, das direkt hinter der Soi Cowboy liegt. Auch junge Männer zogen los, um es als Taxifahrer oder Bauarbeiter in den Boomtowns des Landes zu versuchen. Krankenhausärzte planen Streiks. Immerhin: Das Oberverwaltungsgericht Münster hat das Verbot von sexuellen Dienstleistungen in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland Nordrhein-Westfalen gekippt, in den meisten Bundesländern dürfen die Prostituierten ebenfalls wieder anschaffen. Am nächsten Morgen gab er ihr Thai-Baht. Auf Anfrage von t-online teilt das Ordnungsamt mit, dass Kontrollen stattfinden. Kommentare werden von der Redaktion geprüft und freigegeben. Und das gleich gilt auch für die Kinder von Prostituierten, zum Beispiel, wenn sie Geschenke annehmen oder sich das Studium finanzieren lassen von ihrer Mutter oder ihrem Vater, der in der Prostitution arbeitet. Wir sind von den Gesetzen schlecht behandelt worden. In Hotels gibt es keinen Schutz für Prostituierte. Rossenbach arbeitet an der Basis, beim Sozialdienst katholischer Frauen in Köln, und hat seit Jahresanfang wegen Corona mehr Prostituierte beraten als normalerweise das ganze Jahr über. Am Tresen vor Noi lässt sich ein Schwede nieder. Noi sagt: »Ich habe jede Woche Geld geschickt. Dieses "Haus" ist ein Bordell in Berlin, in dem die französische Schriftstellerin zwei Jahre arbeitete. Vor allem dort, wo die Touristen ihr Geld ausgegeben haben. Vielen Sexarbeitenden blieb letztlich nur die Beantragung der Grundsicherung, der Verbrauch privater Vorsorgen oder die Unterstützung durch Kredite oder Dritte.