Ein Mann und eine Frau stehen vor Gericht. Ihr Verbrechen: einvernehmlicher Sex. Susan Perry gesteht die Tat, Robert Watson leugnet sie. Das Schicksal der beiden liegt jetzt in den Händen einer Jury. Das Urteil fällt schnell. Zur Strafe nimmt man ihnen alles: ihr Zuhause, ihre Familie, ihre Freunde, ihren Lebensunterhalt. Sie werden ins Gefängnis gebracht, von den Hüften aufwärts entkleidet, hinter einen Karren gespannt und unter Peitschenschlägen aus der Stadt geleitet, die sie danach nicht wieder betreten dürfen. Öffentliche Demütigung, Peitschenhiebe und Verbannung. Ein Urteil, das Befremden auslöst. Es erinnert an Strafen, wie sie heute noch in islamistischen Regimen vorkommen. Gefällt wurde es aber in Europagenauer gesagt in Westminster an der Themse, am März Wer mit wem und auf welche Weise Sex hatte, das war bis zur Mitte des Jahrhunderts eine öffentliche Angelegenheit. Die historische Zäsur ist aus zahlreichen Einzelstudien bekannt. Der britische Historiker Faramerz Dabhoiwala, der am Exeter-College in Oxford Moderne Geschichte lehrt, hat dieser Zeit des Wandels vom Jahrhundert hinein eine ausgiebige Recherche gewidmet. Das Ergebnis, das Buch The Origins of Sexerscheint dieser Tage in deutscher Sprache, unter dem Titel Lust und Freiheit — Die Geschichte der ersten sexuellen Revolution. In London und New York sorgte es bereits für Aufsehen. Wie konnten sich die Moralvorstellungen innerhalb kurzer Zeit so drastisch verändern? Und wie wurde der Umgang der damaligen Gesellschaft mit Sex zu einem zentralen Faktor der britischen Aufklärung? Das Publikum lachte, zögerte, dann meldeten sich einige. Dabhoiwala hat mit dieser indiskreten Frage zwei wesentliche Aspekte moderner Sexualität erfahrbar gemacht. Erstens: Sex ist privat. Fragen nach dem Sexualleben in der Öffentlichkeit beantworten zu sollen, irritiert. Das Publikum muss keine Strafe fürchten, wenn es gesteht, Sex ohne Trauschein Sex Im 1700 Jahrhundert zu haben. Freiheit und Privatheit — zwei Errungenschaften der Moderne — waren vor rund Jahren aber noch undenkbar. Der wohl älteste Gesetzestext zur Sexualität ist rund 4. In Ägypten, Athen und Rom stand es unter Strafe, mit einer verheirateten Person Sex zu haben. Den Juden und Christen verbietet das sechste Gebot den Ehebruch. Auch das christliche Mittelalter propagierte Enthaltsamkeit. Sexualität entfremde Körper und Geist ihrem eigentlichen Zweck: der Zwiesprache mit Gott. Die Christen hielten Sex für unrein. Priester verpflichteten sich dem Zölibat, aber auch unter den einfachen Gläubigen sollte Sex allein der Fortpflanzung dienen — bis heute lassen streng Gläubige das so gelten. Sex zum Vergnügen, etwa mit einer schwangeren Frau, galt auch am Übergang vom Jahrhundert als Sünde. Es beleidige Gott und gefährde die Gemeinschaft. Den Glaube an die Schädlichkeit sexueller Handlungen hatten die Menschen tief verinnerlicht. Sex Im 1700 Jahrhundert von der Angst, den Zorn Gottes auf sich zu ziehen, zerrten sie bis ins Jahrhundert Tausende Frauen und Männer vor das Kirchengericht. Denn trotz der drakonischen Strafen im Diesseits und der im Jenseits befürchteten kamen Ehebruch, Unzucht und Prostitution häufig vor. Die Strafen waren Ausdruck der bestehenden Machtverhältnisse. Einfache Menschen wurden häufiger vor Gericht gestellt als Reiche. Frauen häufiger als Männer. Die sexuelle Überwachung war ein fester Bestandteil der vormodernen Gesellschaft.
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Kulturgeschichte: Der ausschweifende Sex des Jahrhunderts - WELT Ehebruch, Polygamie und absonderliche Männer-Vergnügungen: Ein britischer Historiker sorgt mit seinen Enthüllungen über die sexuelle. Lust auf Sex: Spiel und Spaß im Bett hatte man schon in der Eiszeit. Sexspielzeuge waren auch unseren Vorfahren nicht fremd. Gefunden wurden sie. Im Mittelalter: Diese Sex-Praktiken wurden hart bestraftEin Blick in die Vergangenheit zeigt skurrile Praktiken. Jahrhunderts eine öffentliche Angelegenheit. Home Humor Geschlechterkampf Suchen Forum Mail Geschlechterkampf. Schräge Praktiken. In Wien war es üblich, dass Prostituierte an offiziellen Empfängen hoher Gäste teilnahmen, und bei Hochzeiten tanzten oft Prostituierte vor und überbrachten ihre Glückwünsche. Jahrhundert hinein eine ausgiebige Recherche gewidmet.
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Im Rokoko fand der Sex seine größte Blüte. Sexspielzeuge waren auch unseren Vorfahren nicht fremd. Ehebruch, Polygamie und absonderliche Männer-Vergnügungen: Ein britischer Historiker sorgt mit seinen Enthüllungen über die sexuelle. Lust auf Sex: Spiel und Spaß im Bett hatte man schon in der Eiszeit. Sex war nicht immer so, wie wir ihn kennen, sagt der Historiker Franz X. Eder. Die Menschen waren lebensfroh und verspielt, neue Formen des Sex wurden entwickelt, wie zum Beispiel das ". Weil die Gesellschaft sich wandelte, veränderten sich auch intime. Gefunden wurden sie.Das Publikum lachte, zögerte, dann meldeten sich einige. Wenn sie Glück haben, kommen sie als Dienstboten und Mägde unter oder laufen in einer wohlhabenden Familie als "bucklige Verwandtschaft" mit. Und weil Bohnen bekanntlich für Ersttäter werden milder, Wiederholungstäter zunehmend härter bestraft. Sex war einfach zu lernen, machte immer wieder Freude und bot vielfältige Möglichkeiten. Welche Strafen drohten? Sex-Historikerin Kate Lister deckt gegenüber der Sun die überraschende Sex-Geschichte auf. Jetzt abonnieren. Das nannte man "Ritterlichkeit". Mit dem Kauf akzeptieren Sie unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzerklärung. Jahrhunderts eine öffentliche Angelegenheit. Der Uralt-Dildo ist etwa Das Publikum muss keine Strafe fürchten, wenn es gesteht, Sex ohne Trauschein gehabt zu haben. Sexspielzeuge waren auch unseren Vorfahren nicht fremd. Aufhören muss ebenso der Brauch, dass weibliche und männliche Dienstboten in einer Kammer schlafen. Mit Recht nannte man sie die "Landesmutter". Getrieben von der Angst, den Zorn Gottes auf sich zu ziehen, zerrten sie bis ins Bayern 2 - radioWissen radioWissen - Startseite. Das Schicksal der beiden liegt jetzt in den Händen einer Jury. Es erinnert an Strafen, wie sie heute noch in islamistischen Regimen vorkommen. In der Regel waren die farblichen Kennzeichnungen in den sogenannten Schandfarben gehalten: Rot, Gelb oder Grün. Die Methode war todsicher, allgemein beliebt und hatte nur eine einzige Nebenwirkung: Fette Löwen. Im Mittelalter hatten Frauen als sündhafte Wesen gegolten, die von unheilbarer Geilheit getrieben wurden Eva! Mach's doch wie damals mit der Arche Noah! Ihr Verbrechen: einvernehmlicher Sex. Kerzenlicht und Döner: Neues Dating-Angebot für Berliner Singles. Die Parole lautete: Einmal im Monat, möglichst im Dunkeln. Ein Urteil, das Befremden auslöst. Wer mit wem und auf welche Weise Sex hatte, das war bis zur Mitte des Hier anmelden. Ressort: WON frontpage Studie. Kategorien : Geschichte der Prostitution Sozialgeschichte Mittelalter.